Dienstag, 25. Oktober 2011

Datenmüll bei SEPA-Transaktionen

Seit mindestens vier Monaten hat die Valovis Commercial Bank eine falschen BIC-Eintrag bei der Deutschen Bundesbank.

Der inkorrekte BIC-Eintrag lautet VCBADEAFXXX,
die Valovis Commercial Bank firmiert eigentlich unter VCBADEF1XXX.

Unter dem falschen BIC wird die Bank nicht als SEPA-Teilnehmer erkannt und Auslandsbanken führen keine SEPA-Transaktionen durch. Es entstehen Kosten durch die Auftragsbank und die Korrespondenzbank, die die Transaktion national ausführt.

Die BIC-Suche nach dem Banknamen Valovis bei der schweizer Postbank Postfinance ergibt folgende Ergebnisse:



Die Valovis Commerical Bank erscheint mit zwei Datensätzen.

Valovis Commercial Bank Ag; Flughafenstrasse; Neu-Isenburg 63263; VCBADEF1XXX
Valovis Commercial Bank Ag; 21, Flughafenstrasse; Neu-Isenburg 63263; VCBADEAFXXX

Der erste Datensatz ist richtig, der zweite falsch.

Der zweite unrichtige Datensätz hat eine englische Schreibweise für die Strasse. Die könnte auf eine Dateneingabe in Indien hinweisen.

Die Postfinance verwendet standardmässig den zweiten und falschen BIC.

Die Deutsche Bundebank führt den folgenden Datensatz über die Valovis Commerical Bank unter der BLZ 50330700:

Bankleitzahl: 50330700
bankleitzahlfuehrendes Kreditinstitut: ja
Bezeichnung Kreditinstitut: Valovis Commercial Bank
PLZ, Ort: 63263 Neu-Isenburg
Kurzbezeichnung: Valovis Commercial Bank
Instituts Nr. PAN: 26520
BIC: VCBADEAFXXX
Pruefzifferberechnungsmethode: 09
Datensatz-Nr.: 046486
beabsichtigte Bankleitzahlloeschung: nein

Die Postfinance hat den falschen BIC übernommen und die Korrespondenzbank Deutsche Bank hat die Überweisung durchgeführt. Und dafür eine Gebühr in Höhe von 5.50 Euro abgezogen.
Die Gebühr blieb vorerst unbemerkt, da sie nirgends ausgewiesen wurde.
Da die Postfinance die Zielbank nicht korrekt zuordnen kann und keine SEPA-Überweisung vorschlägt, fallen auch hier mind. 2 Franken Gebühren an.
Korrigiert man den BIC, klickt auf Details, ändert das Formular die Vorgaben und weist auf eine SEPA-Überweisung hin.

Eine Anfrage bei der Postfinance ergibt vorerst gar nichts. Man scheint das Problem gar nicht zu begreifen. Erst nach mehreren enervierenden Versuchen findet die Postfinance eine gute Erklärung:

"Die andere Bank ist schuld.".

Die Valovis versteht vorab auch nur Bahnhof (oder Käse). Es wäre unmöglich, dass ein anderer BIC existiert. Es gäbe nur einen. Und man eignet sich professionell auf:

"Die andere Bank ist schuld.".

Dann kommt der Anruf. Die Valovis-Rechtsabteilung. Die Erklärung für das Problem ist keine. Es ist ein Quaderwelsch aus Absurditäten. Die Bitte um Niederschrift der Erklärung wird abgelehnt. Mit Begründung: "...unsere Abteilung verfasst keine Briefe."

Kurz, keinerlei Erklärung wieso mehrere BIC existieren. Wieso ein Code existiert, der nicht korrekt als SEPA-Ziel funktioniert. Wieso überhaupt eine Bank auf einen falschen Code Anweisungen durchführt. Und wieso man den Fehler nicht korrigiert.

Der Einsatz elektronischer Datenverarbeitung ermöglicht es mit einfachen Mitteln Fehler dieser Art zu erkennen. Vorausgesetzt, es ist existiert ein zusammenhängendes und durchdachtes System.

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